Vegane Pizza: Supermarkt, Lieferant oder doch von Hand?

Pizza ist nicht nur bei den Amerikanern, die sage und schreibe durchschnittlich 13 Kilogramm Pizza im Jahr pro Person essen, beliebt. Auch bei uns in Deutschland wird häufig und gerne Pizza gegessen.

Vegane Pizza ist schon seit einiger Zeit kein fremdes Gericht mehr. Trotzdem war es bis vor rund drei Jahren eine echte Mission, in einem Supermarkt oder im Restaurant eine vegane Pizza zu kaufen. Irgendwie hatte doch jede Pizza Käse- oder Fleischanteil.

Mittlerweile müssen wir Veganer aber nicht mehr auf Pizza verzichten! Wer besonders gerne kocht, kann die vegane Pizza natürlich selbst machen, aber auch verschiedene Marken und Lieferketten bieten heute vegane Optionen an.

Wie Sie vegane Pizza selbst machen können, welche Marken besonders gute vegane Alternativen bieten und bei welchem Lieferanten die beste vegane Pizza vorhanden ist, klären wir jetzt.

Vegane Pizza Arten

Wie auch bei den alltäglichen Pizzen gibt es hier völlig unterschiedliche Arten. Neben klassischen Sorten wie der „Margherita“ Pizza, gibt es auch ausgefallenere Varianten, die von BBQ zu Curry, über Gemüse bis hin zu Fleischersatz wie Soja reichen. Die gängigsten veganen Pizzen und Alternativen möchten wir Ihnen daher kurz vorstellen.

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Die vegane Magherita Pizza

Ursprünglich und original gibt es die Margherita-Pizza nur mit San-Marzano-Tomaten, Mozzarella-Käse und Basilikum zu kaufen. Für Vegetarier ist die Originale Pizza also durchaus genießbar. Für uns Veganer aber leider nicht. Darum mussten wir zu veganen Käsealternativen greifen, die nah an die Konsistenz und den Geschmack des Mozzarella-Käse herankommen. Eine der besten Optionen ist Pizzakäse, der aus Mandelmus und einigen Gewürzen hergestellt wird. Natürlich lassen sich auch vorgefertigte Käsealternativen auf die selbst gemachte Pizza geben.

Die erste vegane Pizza : Pizza „Marinara“

Haben Sie schon von der „Marinara“-Pizza gehört? Diese Pizza ohne Käse war bei Seefahrern beliebt und bestand aus veganem Pizzateig und gut gewürzter Tomatensauce. Erst nachdem die Seefahrer begonnen, die Pizza mit Fisch zu belegen, war diese nicht mehr vegan. Die originale Pizza „Marinara“ ist jedoch einen Versuch wert – mit der richtigen Tomatensauce schmeckt diese nämlich genial – ganz ohne Fisch.

Die vegane „Salami“ Pizza

Ja, es gibt auch vegane Salamipizza. Dafür nutzen wir statt echter Salami ein Ersatzprodukt unserer Wahl. Diese bestehen in den meisten Fällen aus Soja und sind in jedem größeren Supermarkt erhältlich. Edeka und Penny bieten in Deutschland eine der größten veganen Produktketten an. Ansonsten sind die meisten Tomatensaucen, die für Pizzen verwendet werden, bereits von Natur aus vegan.

Veganer Pizzateig

Eine gute Nachricht! Pizzateig ist in der Regel vegan. Nur in seltenen Fällen wir ein Schuss Milch zum Teig hinzugegeben. Bei einigen Street-Food-Verkäufern lassen sich zudem Eier im Teig ausfindig machen. Ursprünglich bestand der Pizzateig jedoch nur aus Hefe, Mehl, Wasser, Salz und ein wenig Zucker. Die Frage, ob Hefe vegan ist, wird übrigens regelmäßig gestellt. Bei Hefe handelt es sich um Mikroorganismen, die man mit anderen Bakterien gleichsetzen kann.

Diese Mikroorganismen spüren absolut keinen Schmerz, da sie kein zentrales Nervensystem besitzen. Sie zählen somit nicht zum Tierreich. Veganer Pizzabelag Neben Gemüse wie Spinat, Zucchini, Aubergine und Pilzen gehören auch Ananas und Nüsse zu den beliebtesten Belägen bei veganer Pizza. Ein persönlicher Tipp: Bei veganer Pizza kann eine gute Sauce alles schmackhaft machen. Wer an der veganen Sauce spart, macht sich unglücklich!

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Vegane Pizza selbst machen

Zwar sind viele der Lieferanten ambitioniert, die veganen Pizzen auf ein ganz neues Level zu heben, doch so richtig gut schmeckt die Pizza erst, wenn man sie selbst gemacht hat. Darum gibt es hier ein Rezept für veganen Pizzateig und einige Anregungen, wie Sie ihre vegane Pizza belegen könnten.

Für den Teig einer Pizza benötigen Sie:

  • 250 g Weizenmehl (Typ 405 eignet sich am besten.)
  • 125 ml Wasser (lauwarm) • einen halben Würfel Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe
  • 1 EL Öl
  • etwas Salz
  • etwas Zucker
  • Backofen; Umluft/Ober- und Unterhitze bei rund 200° Celsius

So wird es gemacht:

1. Geben Sie zuerst das Mehl und Salz zusammen.

2. In einer kleinen Schüssel rühren Sie die komplette Hefe, eine Prise Zucker und 1-2 EL Wasser zusammen.

3. Lassen Sie die Hefe kurz reagieren.

4. Nun kippen Sie das Hefegemisch in das Mehl und das restliche Wasser hinterher.

5. Achten Sie darauf, dass der Teig gut aneinander haftet. Grundsätzlich ist es so, dass Pizzateig erst so richtig gut wird, wenn man ihn lange knetet. Darum nehmen Sie sich für den nächsten Schritt etwa 10 Minuten Zeit.

6. Streuen Sie etwas Mehl auf eine saubere Oberfläche und kneten Sie den Teig mindestens 10 Minuten durch.

7. Legen Sie den Teig dann in ein Gefäß und bedecken Sie dieses mit einem sauberen Tuch. Die Hefe muss etwas Zeit bekommen, um richtig aufzugehen. Ganz wichtig: der Ort, an dem Sie den Teig lagern, muss warm und dunkel sein. Jedoch nicht wärmer als rund 45° Celsius! Ab dieser Temperatur sterben die Hefebakterien ab.

8. Nach der Ruhezeit von etwa 30 Minuten kneten Sie den Teig weitere 5 Minuten durch. Sie können etwas Mehl hinzufügen, falls der Teig stark klebt.

9. Nun rollen Sie den Teig auf die gewünschte Größe und Form aus.

10. Je nachdem, wie viele nasse Zutaten Sie auf die Pizza geben werden, wird die Backzeit zwischen 25 und 35 Minuten variieren.

Der Belag

Theoretisch können Sie sich völlig frei ausleben, wenn es um den Belag Ihrer Pizza geht. Praktisch wissen wir meistens aber gar nicht so genau, was gut zusammen passen könnte. Damit es Ihnen nicht an Anreiz mangelt, haben wir eine Liste von tollen Kombinationen für Sie erstellt.

  • Ananas und Räuchertofu
  • Zucchini, Paprika und Pilze
  • Räuchertofu, veganer Salamiersatz und Currysauce
  • Tomaten und veganer Mozzarella-Käse
  • selbst gemachter Mandelmus-Käseersatz

Selbstgemachter Mandelmus-Käseersatz

Aus Mandelmus, Wasser und Hefeflocken lässt sich ein leckerer veganer Käseersatz herstellen. Mit einigen Gewürzen, die Sie natürlich selbst auswählen können, können Sie Ihrem Käseersatz bestimmte Geschmacksnoten geben. Etwa Chiliflocken oder Rosmarin sind großartige Ergänzungen.

Sie benötigen lediglich:

  • 4 EL Mandelmus
  • 4 EL Wasser
  • 2,5 EL Hefeflocken
  • etwas Salz
  • andere Gewürze nach Wahl

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Vegane Pizza bestellen

Vegane Pizza lässt sich mittlerweile bei vielen Restaurants bestellen. Bekannt ist hier hauptsächlich Dominos. Bei diesen Filialen gibt es zwischen vier bis sechs verschiedene vegane Pizzen zu kaufen.

Ein Dauerbrenner ist die „Vega Curry“ mit Filetstückchen, Currysauce und Reibeschmelz. Die vegane „Kap Verde“ ist hingegen mit reichlich Gemüse und veganem Käse belegt. Im Schnitt sind diese Pizzen leider erschreckend teuer – Preis steigend. Ursprünglich kosteten die veganen Pizzen in kleinster Ausführung rund 8 €. Stand Juni 2022 sind die kleinsten Varianten nun ab rund 11 € erhältlich.

In eher kleineren Marken und Restaurants lassen sich vegane Pizzen selbst zusammen stellen oder es gibt hauseigene Kreationen. Viele Pizzerien setzen dabei auf Schärfe, veganen Fleischersatz und Gemüse. Gelegentlich gibt es aber auch richtig ausgefallene Pizzen: etwa die Schokoladenpizza. Auf dieser befinden sich nur süße Zutaten!

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Vegane Pizza kaufen

Wer keine Lust hat, auf den Lieferanten zu warten, kann seine vegane Pizza auch im Supermarkt aus der Gefriertruhe holen. Tatsächlich ist diese Möglichkeit aber noch gar nicht so lange verfügbar.

Die ersten veganen Pizzen, die man auch in kleineren Städten oder nahe der Grenzen bekommen konnte, stammten von Ristorante, Dr. Oetker und kleineren Marken wie „Garden Gourmet“, Pennys Eigenmarke „Food for Future“ und „followfood“. Die Preisspanne variiert bei diesen veganen Pizzen. Die billigsten Pizzen kosten rund 2,60 € das Stück. Nach oben geht es bis rund 6 € pro Pizza.

Fazit

Vegane Pizza schmeckt verdammt gut. Die billigste Variante ist und bleibt das selbst backen, gleich darauf folgen die billigeren Varianten der Supermarktpizzen. Wer etwas mehr Geld für eine Pizza ausgeben möchte, kann sich bei Dominos umsehen oder von Marken wie „Veganz“ und „followfood“ genießen.

Da vegane Pizza ein einfaches Gericht ist, empfehlen wir Ihnen in qualitativ hochwertige Zutaten zu investieren und die Pizzen selbst zu machen. Aus den vorhandenen Zutaten lassen sich in der Regel mehrere Pizzen oder andere vegane Gerichte kochen, was im Endeffekt den Preis einer einzelnen Pizza beachtlich senkt.

Für mehr vegane Gerichte und Optionen sehen Sie sich auf unseren Rezeptseiten um. Dort finden Sie nicht nur herzhafte Grilloptionen, sondern auch liebliche vegane Kuchen und Desserts! So sparen Sie sich eine Menge Zeit und Nerven bei der Auswahl des nächsten Abendessens. Guten Appetit!