ᐅ Veganer Zwiebelkuchen: Eine untypische Kombination [2022]

Zwiebelkuchen ist eine Spezialität und zeichnet sich durch recht viele tierische Produkte bei der Herstellung aus. Für Menschen, welche eine vegane Lebensweise führen, kommen keine tierischen Produkte ins Essen oder den Körper. Sind aber alle Zutaten rein vegan, dann kann sich auch ein Veganer für diese köstliche Spezialität ohne Reue begeistern.

Was ist Zwiebelkuchen?

Oftmals ist der Begriff Zwiebelkuchen etwas irreführend. Er wird zwar in der Regel in einer runden Springform gebacken oder auch schlicht auf einem Backofenblech, aber einen süßen Kuchen im eigentlichen Sinne dürfen Sie nicht erwarten. Tatsächlich handelt es ich hier um eine Spezialität, welche mehr aus dem süddeutschen Raum, der Schweiz und Elsass stammt. Sicherlich kennen Sie einen Flammkuchen. Der Zwiebelkuchen geht etwas in diese Richtung.

Der Zwiebelkuchen wird als Hauptmahlzeit zu Mittag oder abends gegessen. Die recht deftige Speise verspeist man gerne lauwarm oder auch kalt. Der Teig ist meistens ein Hefeteig und die Hauptzutat gab ihm seinen Namen, sind Zwiebeln. Ist der Teig hingegen ein Mürbeteig, sind wir eher im Bereich der Quiche Lorraine angelangt.

Die 2. wichtige Zutat ist der Sauerrahm. Auch süße Sahne wird mancher Orts verwendet. Reichlich Eier und Speckwürfel runden den einzigartigen Geschmack ab. Hauptunterschied zum Flammkuchen ist, dass beim Zwiebelkuchen die Zwiebeln nicht roh auf den Kuchen kommen wie beim Flammkuchen üblicherweise. Für den Zwiebelkuchen müssen die Zwiebeln also nach dem Schälen und würfeln in Butter oder einem anderen Fett mit den Speck- oder Schinkenwürfel in einer Pfanne anschwitzen. Erst dann wird der Sauerrahm sowie die Gewürze untergerührt.

Auch Kümmel kommt in die Masse, da er helfen soll die große Menge an Zwiebeln besser verdauen zu können. Ausnahmen bestätigen die Regel, gerade im Osten Deutschlands kommen die Zwiebeln roh auf den Teig, allerdings unter Verwendung von geschlagenen rohen Eiern. Die Backzeit beträgt dort dann aber auch entsprechend länger. Zwiebelkuchen ist eine typische Speise für den Herbst und Winter. Man findet ihn auf Weinfesten und er wird gerne mit einem Federweißen, ein neuer junger Weißwein gegessen.

Veganer Zwiebelkuchen – was ist das?

Der Zwiebelkuchen in vegan ist ohne alle tierischen Produkte. Da dies recht viele sind im Original, also der Sauerrahm oder die süße Sahne, die Eier, der Speck und Butter für den Teig, muss man als Veganer hier viele tierfreie Ersatzprodukte finden.

Das ist mittlerweile nicht mehr ganz so schwierig. Es gibt Räuchertofu, welches den Speck ersetzen kann und Ei-Ersatz. Der vegane Schmand oder Sauerrahm wird meistens aus Cashewkernen hergestellt und durch die Zugabe von Zitronensaft bekommt er die säuerliche Note. Sind alle tierischen Produkte in vegane vertauscht, bleiben aber die Zwiebeln und die Gewürze die gleichen.

Wie schmeckt ein veganer Zwiebelkuchen?

Der Zwiebelkuchen in veganer Ausführung ist vom Geschmack her sehr nahe beim Original. Durch die geräucherte Variante des Tofus oder auch geräuchertem Fleischersatz, ist es recht einfach, den typischen Zwiebelkuchen-Geschmack zu erreichen. Die Konsistenz und das Gefühl im Mund können durch den veganen Sauerrahm ein bisschen abweichen, da pürierte Cashewkerne eben ein anderes Mundgefühl haben als das Originalprodukt.

Ist veganer Zwiebelkuchen gesünder als normaler Zwiebelkuchen?

Zwiebelkuchen kann im Original schon eine recht schwere Angelegenheit für den Magen und das gesamte Verdauungssystem sein. Nicht ohne Grund kommt eine gute Menge Kümmel zu der Zwiebelmasse. Eier, Sauerrahm oder gar süße Sahne sind cholesterinreich, schwer und fettig.

Die tierischen Fette gehören zu den gesättigten und dies ist großen Mengen der Gesundheit eher abträglich. Somit kann man sagen, dass ein Zwiebelkuchen mit veganen Zutaten sicherlich etwas gesünder ist, als das Original. Doch, ein Zwiebelkuchen bleibt ein Zwiebelkuchen und ist eine schwere Kost. Wenn man sich dies ab und zu gönnt spricht hier aber nichts dagegen.

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Wo kann man veganen Zwiebelkuchen kaufen? Welche Marken gibt es, was kosten diese?

Wir haben keinen kompletten Zwiebelkuchen in veganer Zubereitung als Fertigprodukt im Supermarkt gefunden. Dies wird wohl daran liegen, dass dies meistens eher eine Speise ist, welche sich für die kalte Jahreszeit eignet und auch regional eher auf den Süden Deutschlands beschränkt ist. Was man natürlich immer findet ist der vegane Teig als Fertigprodukt.

Kann man veganen Zwiebelkuchen selbst machen?

Ja sicher. Es ist auch hier kein Hexenwerk, allerdings sollten Sie wirklich das Rezept Schritt für Schritt durchgehen.

Zutatenliste Teig:

• 250 g Weizenmehl (Typ 405)

• 140 ml lauwarmes Wasser

• 1 Päckchen Trockenhefe

• 3 EL neutrales Pflanzenöl

• 1 TL Salz

• 1 Prise Zucker

Zutatenliste für die Zwiebelmasse:

• 750 g Zwiebeln

• 250 ml vegane Sahne

• 100 g veganen Reibekäse

• 100 g geräucherten Tofu

• 2 EL neutrales Pflanzenöl

• 1 TL Paprikapulver edelsüß

• ½ TL Salz

• Schwarzer Pfeffer und Kümmel nach Belieben

Zubereitung:

Bereiten Sie zuerst den Teig zu. Hierfür sieben Sie das Mehl in eine ausreichend große Schüssel. Geben Sie die Trockenhefe in eine Tasse und geben Sie das warme Wasser darauf. Verrühren Sie alles mit einer Prise Zucker. Lassen Sie alles kurz stehen, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat. Drücken Sie nun eine Mulde ins Mehl und gießen Sie die flüssige Hefe hinein.

Streuen Sie Salz übers Mehl und das Öl. Nun arbeiten Sie sich von innen nach außen. Das bedeutet, Sie holen immer etwas Mehl in die Hefemischung und verkneten dies. Das Ergebnis soll ein glatter, geschmeidiger Hefeteig sein. Geben Sie diesen in die Schüssel zurück und decken ihn mit einem sauberen Baumwolltuch ab. Lassen Sie ihn mindestens eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen.

In der Zwischenzeit schälen Sie die Zwiebeln und schneiden diese in sehr feine Ringe. Auch den geräucherten Tofu schneiden Sie in Würfelchen. Geben Sie etwas Öl in eine Pfanne und dann die den Tofu hinein. Braten Sie diesen kurz an. Anschließend in eine Schüssel geben, welche groß genug ist, dass auch noch die Zwiebeln hineinkönnen. Jetzt schwitzen Sie die Zwiebelringe in der gleichen Pfanne an wie den Tofu. Alles aber nur glasig anschwitzen. Die Zwiebeln sollen nicht braun werden.

Vermengen Sie in der Schüssel den Tofu mit den Zwiebeln und gießen Sie die vegane Sahne darüber. Streuen Sie den veganen Käse darüber und vermengen Sie alles gut. Würzen Sie nach Belieben mit Salz, Pfeffer und süßem Paprikapulver. Auch Kümmel kann gerne dazugegeben werden.

Fetten Sie eine Springform mit veganer Butter ein und wellen Sie den Teig aus. Ziehen Sie den Rand des Teiges an der Springform innen ca. 3 cm hoch, damit die Zwiebelmasse nicht ausläuft. Füllen Sie diese dann auf den Teig. Backen Sie den Zwiebelkuchen bei ca. 175 Grad für 35 bis 40 Minuten, je nach Dicke der Zwiebelmasse. Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln oben nicht verbrennen.

Fazit

Komplett verzehrfertigen Zwiebelkuchen in veganer Art und Weise finden Sie eventuell in einem Restaurant im Süden Deutschlands. Im Supermarkt wird man nicht fündig. Also ist es am besten, wenn Sie die veganen Zutaten einkaufen und sich dann mit Freunde daran machen die Leckerei selbst am heimischen Herd zu kochen.