Leberkäse wurde wahrscheinlich um das Jahr 1776 in Bayern. Der Haus- und Hofmetzger des Kurfürsten Karl Theodor experimentierte mit Fleisch herum und kam auf die Idee, feinst gehacktes Rind- und Schweinefleisch mit Gewürzen und Ei zu einer homogenen Masse zu formen und anschließend in einer Kastenform zu backen.
Der heutige Leberkäse war geboren. Aus dieser alten Speise dann die moderne Ausführung in vegan zu gestalten, ist eine Erfindung der jüngsten Zeit.
Was ist Leberkäse?
Leberkäse ist eine gebackene Fleischspezialität, welche wohl aus Bayern stammt. Im Fachjargon wird dieses Fleisch aber als Brätmasse bezeichnet. Am häufigsten werden Schweine- und Rinderhack genutzt, um diese Brätmasse herzustellen. In diese Masse kommt zusätzlich Gewürze wie Knoblauch, Zwiebeln, Piment, Muskat, Pfeffer, Salz, süßes Paprikapulver. Speck kann genauso in die Masse eingearbeitet werden, wie Kartoffelstärke und Wasser.
Übrigens: In Bayern heißt der Leberkäse zwar so, ist aber nur ein echter Leberkäse, wenn keine Leber enthalten ist. Der Grund besteht in einem Verständnisfehler. Der Leberkäse bekam seinen Namen von Lab und nicht von der Leber. Im Gegensatz hierzu, darf ein Fleischkäse echte Leber enthalten.
Was steckt im veganen Leberkäse?
Der Pflanzenleberkäse kann verschiedene Basiszutaten enthalten. So enthält eine Variante 20 % Gemüsemischung wie zum Beispiel Zwiebeln, Kartoffeln, Blumenkohl und Rote Bete. 14 % Erbseneiweiß, sowie Rapsöl. Zusätzlich Gewürze, Aromen, Fruktose-Sirup, was nichts anderes als Zucker ist, roter Rettich und vegane Milchsäure. Leider aber auch Verdickungsmittel.
Ein anderer Ansatz ist als Basis 32 % Weizeneiweiß, Rapsöl, Kokosfett, Gemüsezubereitung aus Rettich, Tomate, Wasser und Zucker sowie ein Säuerungsmittel. Salz, Paprika, Agar-Agar, Reisstärke, Knoblauch, Zwiebel, Johannisbrotkernmehl, vegane Milchsäure und Raucharoma.
Aber es gibt auch die vegane Alternative ohne Soja, ohne Laktose, ohne Gluten, ohne Palmöl, ohne Kokosfett, ohne künstliche Konservierungsmittel und ohne Geschmacksverstärker.
Wie schmeckt veganer Leberkäse? (Mit echtem Leberkäse vergleichen)
Ein Leberkäse aus Seitan, Soja oder veganem Fleisch hat tatsächlich beim Reinbeißen ein recht identisches Gefühl wie beim Original. Der Geschmack ist recht nahe am echten Leberkäse. Dies wird durch die zugefügten Gewürze erzeugt. Die Farbe kann etwas variieren, je nachdem wie viel süßes Paprikapulver zugesetzt wird oder welches Gemüse verwendet wird.
Ist veganer Leberkäse gesünder als der herkömmliche?
Weniger Fleisch und Wurst zu konsumieren, wird als gesünder propagiert. Dies liegt daran, dass Fleisch und Wurstwaren eben Cholesterin, gesättigte Fette und minderwertige Fette enthalten. Das zugesetzte Pökelsalz steht in Verdacht, Krebs zu erregen und die Darmgesundheit negativ zu beeinflussen. Manchmal wird in Fertigprodukten sogar Zucker als Geschmacksträger eingesetzt, ebenso wie Geschmacksverstärker.
Allerdings sollten Sie auch das Label des pflanzlichen Leberkäses genau lesen. Auch hier wird mit Geschmacksverstärkern, Bindemitteln, Zusätzen wie Konservierungsstoffen und künstlichen Aromen sowie Farbstoffen gearbeitet. Sicherlich ist das Produkt besser, wenn die Inhaltsstoffe Bio sind, aber auch hier sollten Sie darauf achten, dass keine Zucker oder minderwertiges Fett enthalten sind.
Welche Beilagen isst man zu veganem Leberkäse?
Die gleichen wie zu einem Leberkäse aus Fleisch. Sie können den Leberkäse schlicht in dicke Scheiben geschnitten zwischen 2 Brötchenhälften klemmen, etwas Senf oder Ketchup darüber und fertig ist der leckere Snack. In Scheiben geschnitten und in der Pfanne kurz angebraten,passt er toll zu einem Kartoffelsalat oder Krautsalat.
Probieren Sie ihn mal mit süßem Senf und einer frischen Brezel. Machen Sie eine Bratensauce dazu und Pommes oder einfach einen gemischten grünen Salat. Zwiebelringe gebraten passen immer oder auch Bratkartoffeln ergänzen den Leberkäse vorzüglich.
Wo kann man veganen Leberkäse kaufen und was kostet er?
Online werden Sue bei den verschiedenen veganen Firmen schnell fündig werden. Zum Beispiel stellt Soyana den Leberkäse: „Ich bin kein Fleischkäse“ her. Hier kosten 200 g 3,99 Euro. Von Green Mountain gibt es die plant-based Fleischkäsealternative. Für 350 g zahlen Sie 6,95 Euro. Bei Edeka und Rewe finden Sie den Edeka Bio + Vegan Leberkäse für 3,99 Euro für 200 g. Die Firma Vantastic versendet online den veganen Leberkäse mit einem Kilo Inhalt für 20 Euro. Der Bioveganversand.at Gustl Classic veräußert seinen Pflanzenleberkäse für 14,99 Euro für 400 g. Schließlich verkauft Lidl den Vegavita Leberkäse in der 140 g Packung für 2,89 Euro.
Veganer Leberkäse – kann man diesen selber machen?
Tatsächlich können Sie den Pflanzenleberkäse selbst herstellen. Sie brauchen außer den Zutaten einen Mörser und einen Standmixer, sowie eine Backform. Hier kommt die Zutatenliste.
Zutatenliste:
• 190 ml Wasser
• 160 g Seitan-Fix
• 150 g Tofu
• 30 ml Rapsöl
• 10 g Rote Bete Pulver
• 2 TL Hefeextrakt
• ¼ TL Guarkernmehl
Gewürzmischung:
• 8 g Salz
• 1 TL Knoblauchpulver
• 1 TL Zwiebelpulver
• ¾ TL Piment
• ¾ TL weißer Pfeffer
• ¾ TL Zitronensäure
• ½ TL Koriandersamen
• ½ TL Muskat
• ½ TL Dextrose
• 1 TL neutrales Öl
Zubereitung:
Geben Sie alle Gewürze in einen Mörser und zerstoßen Sie diese zu einem sehr feinen Pulver. Nun füllen Sie den zerkleinerten Tofu in einen Standmixer und füllen Wasser, Öl, Hefeextrakt und Rote Bete Pulver hinzu. Pürieren Sie dies zu einer feinen Masse. In einer Extraschüssel vermischen Sie die Gewürzmischung mit dem Guarkernmehl und dem Seitan Fix. In diese Mischung geben Sie die Tofumasse und vermengen beides. Kleiner Tipp: Kneten Sie die Masse nicht zu sehr. Die Masse soll zwar homogen sein, aber immer noch weich und leicht. Ist er zu. Fest, wird er kaugummiartig und zu fest. Ölen Sie nun eine feuerfeste Form aus und füllen Sie die Masse ohne Blasen oder Löcher ein. Am besten wird der Pflanzenleberkäse in einem Dämpfer. Dort gart der Leberkäse in ca. 45 Minuten. Danach für 15 Minuten in den Backofen geben zum Überbacken.
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Fazit
Die vegane Alternative zum beliebten Leberkäse kann ebenfalls sehr herzhaft-würzig sein. Genauso wie das Original. Bei Fertigprodukten, sollten Sie den Zuckergehalt überprüfen und welche Zusatzstoffe enthalten sind. Gerne wird hier einmal eine günstige Masse für teures Geld veräußert. Sicher können Sie immer dann sein, wenn Sie Ihre Nahrung selbst herstellen. Das ist auch nicht aufwendiger als einen Kuchen zu backen und der Genuss ist ohne Reue.
