ᐅ Veganer Thunfisch: Was kann die Alternative? [2022]

Gerade bei gefährdeten Arten wie Blauflossen-Thunfisch lassen es sinnvoll erscheinen, dass man einen veganen Ersatz für ihn und seine Artgenossen findet. Für Menschen mit veganer Lebensweise ist dies generell eine unabdingbare Entscheidung, auf tierische Produkte zu verzichten.

Was ist Thunfisch?

Der Thunfisch gehört zu den sogenannten blauen Fischen. Diesen Namen hat er, weil sein Fleisch beim Garen sind bläulich geht. Er hat einen recht hohen Fettanteil und ist von den Tischen der Restaurants und Haushalten nicht mehr wegzudenken. Der Thunfisch gehört zur Gattung der Raubfische. Zu finden ist er in eher wärmeren Gewässern wie den Tropen oder den Subtropen.

Mittlerweile ist eine der acht verschiedenen Arten vom Aussterben durch Überfischung bedroht. Thunfisch ist einer der wichtigsten Speisefische und kommt sowohl auf den Grill als auch in die Pfanne. Er wird zu Sushi verarbeitet oder kommt schlicht in die Dose. Thunfisch kommt aus Sandwich, in den Salat oder die Pasta. Auch auf mancher Pizza findet er seinen Platz.

Veganer Thunfisch – was ist das?

In der Regel besteht die fischlose Alternative aus Kichererbsen und Nori Algen. Mit ein paar Gewürzen kommt diese vegane Variante dem Original wohl geschmacklich recht nahe. Aber es geht sogar so weit, dass das Ersatzprodukt auch sehr ähnlich aussieht und so verpackt wird, als wäre es das Original.

Wie schmeckt ein veganer Thunfisch?

Sicherlich ist es die größte Herausforderung der Nahrungsmittelindustrie sowohl den Geschmack als auch die Konsistenz eines natürlichen Lebensmittels wie Fleisch oder Fisch nachzumachen. Es soll ja immer so nah wie irgend möglich am Original sein. Die Firma „Visch“ scheint hier auf einem ziemlich guten Weg zu sein.

Wie man am Firmenlogo schon erkennen kann, steht das V für vegan. Öffnet man die Verpackung, dann ist man positiv überrascht, dass dieses vegane Produkt nach Fisch riecht. Auch der Geschmack ist aromatisch, würzig und eindeutig fischig. Man kann dieses Produkt kalt oder warm verzehren.

Der vegane Thunfisch ist sehr zart und lässt sich sehr gut in Saucen, Pasta oder Pizza verarbeiten. Der Unterschied ist so gut wie nicht zu schmecken.

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Welche Inhaltsstoffe hat veganer Thunfisch?

Interessanterweise ist die Zutatenliste kürzer als gedacht. So sind neben Erbsen- und Weizenprotein auch Rapsöl, Zitronenfaser und Salz. Die Aromen werden als fast ausschließlich natürlichen Ursprungs beschrieben. Immer mehr vegane Produkte werden mittlerweile aus Erbsenprotein hergestellt. Dies hat wohl damit zu tun, dass bei der Verarbeitung eine cremige Konsistenz entsteht.

Auch scheint das Ersatzprodukt recht nachhaltig zu sein, denn Erbsen wachsen wunderbar in Europa und müssen keine langen Wege über mehrere Kontinente nehmen. So ist es nicht erstaunlich, dass der vegane Ersatzfisch nahezu die gleiche Menge an Protein aufweist wie die gefangene Version.

Ist veganer Thunfisch gesünder als echter Thunfisch?

Omega-3-Fettsäuren sind immer der erste Punkt, warum Fisch als sehr gesund für den Menschen gilt. Kein Wunder, dass der pro Kopf Verbrauch ständig zunimmt. Doch, die Hersteller sind nicht dumm und verwenden in ihren Produkten Leinöl, welche ebenfalls hohe Mengen an dieser Fettsäure enthalten.

Somit steht die vegane Alternative dem Original in diesem Punkt in nichts nahe. Allerdings warnen Ernährungswissenschaftler, dass bei Zusatzstoffen wie Methylcellulose und deren regelmäßigem Verzehr die Darmschleimhaut ernsthaft geschädigt werden kann.

Sogar Entzündungen können hervorgerufen werden und dies ist für den kompletten Körper kontraproduktiv. Dem aber nicht genug, es kommen auch Zuckerarten, Bindemittel und Stabilisatoren zum Einsatz, welche ein echter Thunfisch natürlich nicht braucht. Es gilt also genau das Etikett zu lesen und darauf zu achten, wie viel man vom veganen Fisch verzehrt.

Wo kann man veganen Thunfisch kaufen? Welche Marken gibt es, was kosten diese?

Wie so häufig wird man bei Edeka und Rewe auch in punkto veganer Thunfisch fündig. Dort ist er im Glas im Kühlregal zu finden. Recht neu in den Supermärkten ist die Firma Prefera Foods mit der Produktlinie „Unfished“ und Firmensitz in Rumänien. Sie bieten 3 Thunfischvariationen auf veganer Basis an. Diese sind: Veganer Thunfisch aus saftigen Stückchen mit leckeren Gewürzen (davon gibt es gleich 6 Sorten). Außerdem einen servierfertigen Thunfischsalat auf veganer Basis (2 Sorten) und eine Thunfischpaste aus der Tube (auch 2 Sorten).

Die Firma BettaF!ish hat ihren Firmensitz in Berlin und hat ebenfalls einige neue vegane Fischalternativen auf den Markt geworfen. Diese Firma verarbeitet Meeresalgen und Favabohnenprotein zum veganen Ersatz. Seit Januar 2022 kann man bei Aldi die Pizza mit diesem Thunfisch für 2,99 Euro erwerben. Auch der Onlineshop Vantastic Foods hat eine vegane Alternative auf dem Markt.

Das Veganer Tuna Original können Sie hier für 5,99 Euro für 300 g bestellen. Bei der Firma Veganz hört dieser Thunfisch auf veganer Basis auf den Namen Tunno. 140 g kosten ca. 3,49 Euro, überzeugen aber durch einen authentischen Geschmack.

Schließlich hat die Firma Vita Nova einen Thunfischsalatersatz hergestellt, welcher bei 180 g mit 3,29 Euro zu Buche schlagen. Zu guter Letzt hat der Weltkonzern Nestle mit der Tochtergesellschaft das Produkt Thun-Visch erzeugt. Das Glas mit 175 g kostet 3,79 Euro.

Kann man veganen Thunfisch selbst machen? Rezept

Im Prinzip ja. Wenn Sie also nicht erwarten, dass Sie nach der Zubereitung ein saftiges Thunfischsteak auf dem Teller liegen haben. Hier ein Rezept mit Anleitung und was Sie daraus machen können.

Zutatenliste für 6 Portionen:

• 1 Nori Blatt

• 1 Dose Kichererbsen

• 1 Zwiebel

• 1 Knoblauchzehe

• 30 g Kapern

• 100 g vegane Mayonnaise

• 1 Zitrone

• 1 EL vegane Sojasauce

• 1 EL Olivenöl

• 1 TL Senf (vegan)

• 1 TL Essig

• ½ Bund frischer Dill

• Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Schälen Sie die Zwiebel und den Knoblauch und hacken danach beides sehr fein. Geben Sie die Kichererbsen und die Kapern aus der Dose durch ein Sieb. In einer Schüssel können Sie beides mit der Gabel zerdrücken oder alternativ beides mit dem Pürierstab pürieren. Rollen Sie das Nori-Blatt dicht zusammen und schneiden Sie es mit einem scharfen Messer klein bzw. hacken Sie es.

Das Nori-Blatt kommt nun mit Essig, Öl, Sojasauce, Majo, Senf und etwas Salz und Pfeffer zu der Kichererbsen-Kapern-Mischung. Verrühren Sie alles gut miteinander. Waschen Sie den Dill und schleudern Sie ihn mit den Händen trocken. Nachdem Sie diesen fein gehackt haben, heben Sie diesen unter den Thunfisch. Daraus können Sie dann ein Sandwich machen oder einen Salat.

Fazit

Selbst bei einem so komplexen Lebensmittel wie einem handelsüblichen Fisch, kann die Industrie heutzutage vegane Alternativen anbieten, welche dem Original täuschend nahekommen. Sowohl im Geschmack als auch in der Konsistenz kann man nicht viel beanstanden. Allerdings sollte man die Inhaltsliste sehr genau studieren.

Wie immer lautet die Regel: um so kürzer die Liste der Inhaltsstoffe, um so besser das Produkt. Zucker, Bindemittel und Stabilisatoren jeder Art sollten nicht darauf stehen. Wenn doch, dann greifen Sie einfach zu einem anderen Produkt. Dies sollte Ihnen die Gesundheit Ihres Darmes wert sein.